Auszeichnung für die Schule

Das eine Kind ist so, das andre Kind ist so…doch jedes Kind will träumen und vor allem glücklich sein“. Mit diesen Worten aus einem Lied von Rolf Zuckowski leitete der Jahrgang 5 die Weihnachtsfeier unserer Schule musikalisch ein. Bereits zu Beginn der Feier, die von Heiner Eilers und Julia Jonker moderiert wurde, wurde der besondere Charakter der Weihnachtsfeier deutlich, denn im Mittelpunkt stand die Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, die unserer Schule verliehen wurde. Initiiert wurde diese Aktion durch die tatkräftige Arbeit des WPK GSW unter der Leitung von Frau Janssen sowie der engagierten Mithilfe unserer Sozialpädagogin Frau Schmitz.

Nach der offiziellen Begrüßung durch unsere Konrektorin Kerstin Lemke wandte sich Dirk Anneken in einer kurzen Rede als Elternvertreter an das Kollegium der Realschule, dem er für die geleistete Arbeit in den letzten Monaten dankte. Ein besonderer Dank ging an unsere Konrektorin Kerstin Lemke, die sich „mit großem Engagement für die Schule einsetzt.“

„Wir schaffen das.“ Diese Worte wählte Bundeskanzlerin Angela Merkel 2015 angesichts der vielfältigen Herausforderungen, die auf Deutschland mit Beginn der Flüchtlingskrise zukamen. Bürgermeister Marcus Willen schlug den Bogen zu unseren Schüler*innen und zum Bestreben der Initiative, aktiv gegen Rassismus vorzugehen: „Ihr schafft das.“ Zudem stellte er die Schüler in den Mittelpunkt der Veranstaltung, denn sie seien (zurecht; Anm. d. Red.) die Hauptdarsteller.“ Ein Lob verteilte Herr Willen an unsere Konrektorin Frau Lemke, die „das Schiff in unruhigen und dynamischen Zeiten auf Kurs gehalten“ habe.

In der Folge stellten Helen Richter und Julia Kramer kurz vor, worum es bei der Aktion geht. So machten sie deutlich, dass es bereits in jungen Jahren zu Vorurteilen aus unterschiedlichsten Gründen kommt und es daher wichtig ist, dass wir uns als Schule aktiv dafür einsetzen, Diskriminierungen und Rassismus zu überwinden.

Strümpfe stricken – Väterchen Frost – Hexe La Befana – Ziegenschlachtung. Dass Weihnachten in vielen Ländern auf der Erde auf unterschiedliche Weise gefeiert wird, zeigte der WPK GSW mit einem Rollenspiel. Doch der WPK machte klar, dass es egal ist, ob das Fest am 13. Dezember, am 06. Januar oder am 24. Dezember gefeiert wird, denn alle eint der Wunsch nach einer harmonischen Zeit mit der Familie.

„Ihr Schüler seid heute wichtig, deshalb bleibe ich beim ´du´; die restlichen Leute müssen auf das ´Sie´ heute verzichten.“ Diese Worte sorgten für Jubel bei unseren Schüler*innen. Formuliert hatte sie Silvia Breher, Mitglied des Bundestags, und zugleich die Patin unserer Schule für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Breher betonte, dass wir nun schon die zweite Schule in Löningen sind, die diese Auszeichnung erhalte, aber erst die vierte Schule im Kreis Cloppenburg. Dies sei ein besonderer Verdienst der Schüler und der begleitenden Personen, Frau Janssen und Frau Schmitz. In ihrer bemerkenswerten Rede verknüpfte sie den Projektnamen mit dem Logo und Leitwort der Schule: WIR. Bei dem Buchstaben ´R´ handle es sich schließlich um ´Respekt´ und dies sei auch der Grundgedanke dieser Auszeichnung: „Es geht um Respekt vor Schülern, Lehrern und anderen Mitmenschen. Wir müssen uns nicht alle lieben, aber den anderen annehmen.“ Die Schüler*innen ermunterte sie, „das Projekt auch in Zukunft mit Leben zu füllen.“ Dabei machte sie deutlich, dass sie unsere Schule bei dieser Aufgabe gerne weiter begleiten möchte.

Im Anschluss betrat der Weihnachtsmann (Mario Klat) – von zwei Engeln (Paula Eickhorst-Lindemann, Maren Budke) begleitet – die Bühne. Beim Quiz der Klasse 8b, an dem jeweils eine Lehrkraft mit einem*r Schüler*in teilnahm, konnte man dann beispielsweise erfahren, dass Julklapp die schwedische Übersetzung für ´Wichteln´ ist. Auch war die Erklärung für die Wortkreation „X-mas“ gesucht. Diese liegt im griechischen Buchstaben Chi (X) begründet, der als Abkürzung für das Wort Christos steht. Den Sieg sicherte sich schließlich „Familie Janssen“ (Frau Janssen, Louis Janssen) gemeinsam mit dem Team Frau Brockhaus und Max Drescher.

Für die folgenden Minuten gehörte die Bühne Lilly Förstmann und Meggy Maßny, die mit Unterstützung der Schüler- / Lehrerband beeindruckend mutig das Lied „80 Millionen“ sangen. Toll gemacht, Mädels!

Wie sehr Produkte aus anderen Ländern zu unserem Alltag gehören, demonstrierte Vorlesewettbewerbssiegerin Xenia Ritter mit dem „Märchen vom Auszug aller ´Ausländer´“. So sorgten die Parolen „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ in der Geschichte für den Auszug von indischen Spekulatius, kolumbianischen Schnittblumen oder japanischen Autos. Letztlich blieben mit Maria, Josef und dem Jesuskind drei Juden zurück, um den Menschen den Weg zurück zu Vernunft und Menschlichkeit zu zeigen. Wohl keine Geschichte hätte besser zur Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gepasst.

Dass Schule und Unterricht auch Spaß machen können, bewies die Klasse 7a rund um „Klassenlehrerin“ Paula Meyenburg mit einem englischen Sketch, in dem es nicht nur darum ging, keine Hausaufgaben zu erledigen, sondern die fehlenden Hausaufgaben auch noch möglichst kreativ zu entschuldigen.

Keine Entschuldigung hingegen brauchen die Schüler der Klasse 6c. Mit ihrer Tanzdarbietung zeigten sie eindrucksvoll, dass unsere Schule in diesem verdient zum dritten Mal als sportfreundliche Schule ausgezeichnet wurde.

Mit dem typisch norddeutschen „Moin, moin“ begrüßte Sebastian Ramnitz, stellvertretend für das Niedersächsische Kultusministerium, die Schüler. Ramnitz, der 2009 zum Botschafter für Demokratie und Toleranz ernannt wurde, zeigte in seiner beeindruckenden Ansprache durch ein kleines Rollenspiel mit Abed Khawam, dass wir uns in unserer Gesellschaft immer wieder in Macht- und Ohnmachtspositionen befinden. Schwierig sei es immer dann, wenn Menschen ihre Machtpositionen nicht sinnvoll anwenden können. Bei dem Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gehe es nicht vordergründig um Ultranazis, sondern bereits das Gefühl der unfairen Behandlung solle für uns ein Punkt sein, an dem wir anfangen können, uns einzusetzen. Vor der offiziellen Schildübergabe an Daniel Schick und Niklas Teuber sowie Frau Lemke machte er noch einmal deutlich, welchem Motto sich die Schule durch diese Auszeichnung verpflichte: „Wir wollen demokratische Werte JEDEN Tag vorleben und einhalten.“

Zum Abschluss der Weihnachtsfeier wurde es noch einmal musikalisch; so wurden die Schüler mit „Jingle Bells“ und „Macht euch bereit“ auf die Weihnachtstage eingestimmt.

Nach dem offiziellen Teil bot sich den Schüler*innen und geladenen Gästen in der Aula der Realschule ein kleiner Weihnachtsmarkt, der von unseren drei Abschlussklassen hervorragend organisiert wurde. Neben Kakao und Kinderpunsch gab es auch Waffeln sowie selbstgebackene Kuchen und Muffins.

Insgesamt zeigte diese Weihnachtsfeier einmal mehr, welch ein Potenzial in den Schüler*innen unserer Schule steckt. Durch verschiedenste Beiträge trugen Schüler aus allen Jahrgängen dazu bei, dass die gesamte Weihnachtsfeier inklusive der Auszeichnung einen äußerst gelungenen Rahmen fand. Ein großer Dank geht zudem an Frau Janssen und Frau Schmitz, die bei der Vorbereitung von Weihnachtsfeier und Auszeichnung ein bemerkenswertes Engagement zeigten.

Mehr Infos zum Thema: http://www.schule-ohne-rassismus.org/startseite/